SV 07 Elversberg besiegt die TuS Rot-Weiß Koblenz

30.03.2019, xklex, Fussball Regionalliga Suedwest, SV Elversberg - FSV Frankfurt emspor, v.l. Jubel nach dem 4:0 durch Kevin Koffi (Elversberg) (DFL/DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS as IMAGE SEQUENCES and/or QUASI-VIDEO) Foto: Jan Huebner
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Heiner Backhaus hatte nach dem ersten Regionalliga-Sieg seiner Mannschaft über die Bundesliga-Reserve des VfB Stuttgart am Mittwochabend auf einen Brustlöser gehofft, und tatsächlich schien der 1:0-Erfolg gegen die Schwaben etwas Positives mit dem Selbstbewusstsein der Spieler von TuS Rot-Weiß Koblenz angestellt zu haben. „Wir haben eine sehr gute, vielleicht sogar unsere bislang beste Leistung in dieser Saison gezeigt“, sagte Backhaus am Samstagnachmittag nach dem Abschluss der zweiten von sechs (!) Englischen Wochen in Folge.

Der Haken an seiner Tageszusammenfassung: „Wir haben uns leider nicht belohnt“, ordnete der Coach des Vorjahresaufsteigers die 2:4 (1:2)-Niederlage seiner Elf bei der hochgehandelten SV Elversberg ein, die nicht nur für Backhaus zu den Top-Mannschaften der Liga zählt.

Mit dem frisch geernteten Rückenwind zeigten die Gäste keine Spur von Scheu oder gar Angst vor dem Favoriten, eröffneten die Begegnung mutig, und inzwischen ist es fast schon ein Gesetz der Serie, dass Rot-Weiß das erste Tor erzielt. Wie bereits in Gießen und Kassel war es im dritten Liga-Auswärtsspiel in Folge Valdrin Mustafa, der die Koblenzer in Führung schoss. Elversbergs Rechtsverteidiger Lukas Kohler bekam nach einem Abwurf seines Torhüters Frank Lehmann die Beine nicht rechtzeitig sortiert, legte den Ball in der Vorwärtsbewegung mit der Hacke quasi für Ali Ceylan vor, der in die Nahtstelle der unpostierten Restverteidigung und den Lauf von Mustafa spielte. Der Rest war für den 22-jährigen, im nur gut 50 Kilometer entfernten Merzig geborenen Angreifer Formsache.
Koblenz machte seine Sache gut, aber erlaubte sich auch zwei Nachlässigkeiten auf der rechten Seite, die einen 1:2-Rückstand anstatt eine 1:0-Führung nach 45 Minuten zur Folge hatten. Eine Mischung aus „individuellen Fehlern“, wie Heiner Backhaus es bezeichnete, und der giftigen Unnachgiebigkeit Kevin Koffis drehte das Ergebnis. Der Torschützenkönig der Regionalliga Südwest von 2018/19 wackelte in der 34. Minute Julius Schell, Alexis Weidenbach sowie Christopher Spang aus und setzte seinem fantastischen Solo mit dem Schuss vorbei an Baboucarr Gayé die Krone auf. Auch beim zweiten SVE-Tor hatte der Ivorer seine Füße im Spiel. Wieder behauptete er auf der linken Seite den Ball, Fabian Baumgärtel brachte ihn in die Mitte, wo Israel Suero Fernandez wartete und vollendete (40.).

Aber auch das warf die Rot-Weißen nicht aus der Spur. Die Saarländer kamen zwar besser aus der Kabine und zu ein paar kleinen Möglichkeiten, das erste Tor des zweiten Durchgangs ging aber erneut auf das Konto der Rot-Weißen. Justin Klein zirkelte unbedrängt eine maßgenaue Flanke von der rechten Seite in den Strafraum und fand Julius Schell, der per Kopf erstmals für seinen neuen Verein einnetzte (68.). Dann aber die nächste Einlage von Kevin Koffi. Schiedsrichter Jonas Brombacher zeigte nach einem vermeintlichen Foulspiel von Gayé an den 34-jährigen Angreifer auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst zum Strafstoß an und besorgte das 3:2 (73.). „Wir hatten gerade zwei Chancen, selbst das dritte Tor zu schießen“, ärgerte sich Backhaus über diese bittere Szene. Und es kam noch heftiger: Schiedsrichter Brombacher schickte den bereits verwarnten Tomislav Ivicic mit Gelb-Rot vom Feld, sodass der erfahrene Angreifer im Heimspiel gegen Pirmasens am Mittwochabend ab 19 Uhr fehlen wird. Der Stürmer hatte eine Freistoßentscheidung im Mittelfeld mit einem Abwinken quittiert. „Ein bisschen Fingerspitzengefühl des Schiedsrichters, und wir spielen komplett weiter“, fand der Koblenzer Coach den Platzverweis hart. Trotz der Unterzahlsituationen hatte sein Team noch bei Pressingsituationen die möglich zum erneuten Ausgleich, der nicht mehr gelingen sollte. Stattdessen stellte Israel Suero Fernandez in der Nachspielzeit auf 4:2.
„Wir können es besser spielen. Unsere Leistung war nicht so, wie ich es mir vorstellte“, fand SVE-Trainer Horst Steffen. „Es war ein mühsames Spiel, aber wir sind erfreut und erleichtert, dass wir gewonnen haben.“

Elversberg: Lehmann – Kohler (46. Fellhauer), von Piechkowski, Conrad (63. Rehfeldt), Baumgärtel – Dürholtz, Dragon – Feil (46. Neubauer), Suero Fernandez, Tekerci – Koffi.
Koblenz: Gayé – Weidenbach (46. Ekallé), Schell (83. Sagat), Miotke, Koljic – Spang, Fouley – Klein, Ceylan – Mustafa (61. Ivicic), Pommer.
Schiedsrichter: Jonas Brombacher (Kadern).
Zuschauer:
 700.
Tore: 0:1 Mustafa (7.), 1:1 Koffi (34.), 2:1 Suero Fernandez (40.), 2:2 Schell (68.), 3:2 Koffi (73., Foulelfmeter), 4:2 Suero Fernandez (90.+3).
Gelb Rot: Ivicic (82., Koblenz) wegen Foulspiels und Unsportlichkeit.
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