Vier Tage nach dem berauschenden 4:0-Heimsieg gegen den FC Homburg musste der FC Rot-Weiss Koblenz gegen einen anderen Gegner aus dem Saarland dessen Qualität anerkennen und sich mit 1:4 (0:2) geschlagen geben. Die Mannschaft von Heiner Backhaus verlor leistungsgerecht beim amtierenden Vizemeister der Fußball-Regionalliga Südwest, der SV Elversberg. „Die klar bessere Mannschaft hat heute gewonnen. Wenn du gegen Elversberg etwas holen willst, musst du einen guten Tag erwischen. Den hatten wir heute nicht“, konstatierte der RWK-Trainer. Zum klaren Heimsieg der SVE trug jedoch auch wesentlich deren große Qualität bei. „Die Leistung von Elversberg mit dem Ball, im Übergangsspiel und im letzten Drittel ist Regionalliga-Top-Fußball.“
Dort wirbelte und traf Nico Karger so eifrig, dass er von der Koblenzer Hintermannschaft kaum zu kontrollieren war. Der 28-Jährige mit Zweitliga-Vergangenheit beim TSV 1860 München erzielte drei der vier Elversberger Treffer – es hätten noch mehr sein können.
Das 1:0 markierte zunächst jedoch ein anderer: Rhami Ghandour versuchte mit der Grätsche zu klären, aber genau dort, wo die Kugel hinkam, stand Israel Suero Fernandenz, der sich den Ball vom linken auf den rechten und wieder zurück auf den Fuß legte und Baboucarr Gayé im Koblenzer Tor keine Abwehrchance ließ. „Danach hatten wir das Spiel eigentlich unter Kontrolle“, fand Heiner Backhaus. Dazu zählte auch die dicke Gelegenheit für Jon Henry Crosthwaite, der freistehend vor Frank Lehmann den Ball am SV-Schlussmann nicht vorbeibekam (44.). Dass die Gastgeber nur zwei Minuten später in der Nachspielzeit auf 2:0 erhöhten, glich einem Tiefschlag für die Rot-Weißen. „Das waren zwei wichtige Szenen, um das Spiel gewinnen zu können“, kommentierte Elversbergs Trainer Horst Steffen Lehmanns Parade und das 2:0 durch Nico Kargers ersten Streich. Robin Fellhauer brachte den Ball von der rechten Seite flach ins Zentrum, wo sich Karger im Rücken von Alexis Weidenbach wegschlich und einschob (45.+1).
Nach einer guten Startphase der Saarländer im zweiten Abschnitt fing sich die Backhaus-Elf. Arthur Ekallé (57.) und Quentin Fouley (59.) hatten erste Abschlüsse, und der französische Kapitän der Rhein-Mosel-Städter erhöhte wieder die Spannung. Sein Flankenball von der rechten Seite sprang SVE-Kapitän Kevin Conrad an den Arm. Schiedsrichter Manuel Bergmann zeigte auf den Elfmeterpunkt, von wo aus Fouley sicher verwandelte (60.). „In dem Moment, in der sich das Spiel drehen kann, kassieren wir dann einen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung“, ärgerte sich der Koblenzer Trainer. Diesen Ballverlust nutzte Suero Fernandez zu einem scharfen Steilpass, und Karger legte den Ball gefühlvoll über den herausstürmenden Gayé (62.). Backhaus: „Dieses Tor hat unseren Widerstand gebrochen.“ So hatte Karger nur fünf Minuten später leichtes Spiel, den Ball aus fast identischer Position erneut in die Maschen zu befördern. Diesmal flach vorbei an Gayé in die lange Ecke. „Am Ende ging es für uns um Schadensbegrenzung. Wir haben auf Fünferkette umgestellte“, erklärte Backhaus seine taktischen Maßnahmen. Weitere Chancen für die ballsicheren Gastgeber konnte Koblenz aber auch so nicht unterbinden. Gayé verhinderte Kargers vierten Treffer (74.) und Luca Schnellbacher verzog um wenige Zentimeter (68.).
Elversberg: Lehmann – Fellhauser, von Piechowski, Conrad, Neubauer – Dragon, Laprevotte (87. Kober) – Müller (57. Feil), Suero Fernandez (82. Koffi), Schnellbacher (87. Weiß) – Karger (82. Haupts).
Koblenz: Gayé – Ekallé, Weidenbach, Ghandour (51. Buckesfeld), Stojanovic – Bender, Maroudis (70. Spang) – Atilgan (46. Lemmer), Crosthwaite (46. Esmel), Fouley – Fischer (46. Käfferbitz).
Schiedsrichter: Manuel Bergmann (Laupheim).
Zuschauer: 871.
Tore: 1:0 Israel Suero Fernandez (9.), 2:0 Nico Karger (45.+1), 2:1 Quentin Fouley (60., Handelfmeter), 3:1 Nico Karger (62.), 4:1 Nico Karger (67.).