Der FC Rot-Weiss Koblenz hat am Samstagnachmittag im Stadion Oberwerth einen ganz wichtigen Sieg gelandet. Die Mannschaft von Heiner Backhaus holte gegen den Bahlinger SC einen verdienten 1:0 (0:0)-Erfolg und stockte ihr Punktekonto somit auf 15 Zähler auf. Was nach 13 Spieltagen fast schon in Vergessenheit gerät und die insgesamt doch gute Entwicklung der im Sommer neuformierten Mannschaft belegt:
Nach 13 Spieltagen der Vorsaison hatte Rot-Weiss vier Punkte weniger gesammelt, zwei Tore weniger erzielt und fünf mehr kassiert. Gegen Bahlingen stand bereits zum vierten Mal in dieser Regionalliga-Saison hinten die Null, in den drei zurückliegenden Partien mussten die Torhüter Carl Leonhard beziehungsweise Baboucarr Gayé lediglich einmal hinter sich greifen.
Kleinigkeiten entscheiden in diesen Wochen die Spiele von Rot-Weiss Koblenz. Die „Kleinigkeit“, die einen so großen Effekt hatte, war diesmal das Tor von Jakob Lemmer. In der 59. Minute eingewechselt, avancierte der Offensivmann in der 81. Minute mit seinem Siegtreffer zu Mann des Spiels. Es war „der gefühlt 20. Eckstoß“, wie Trainer Backhaus später sagte, der zum entscheidenden Treffer führte. Arthur Ekallé brachte den Ball von der rechten Seite in den Strafraum, dort stand Lemmer auf Höhe des Fünfmeterraums sträflich frei und drückte den Ball mit dem Schienbein irgendwie über die Linie. Durchaus etwas glücklich in dieser Szene, aber insgesamt hochverdient.
Koblenz zeigte nach dem Achtelfinal-Aus im Rheinlandpokal unter der Woche bei der SG 2000 Mülheim-Kärlich die entsprechende Reaktion. „Der Sieg von Rot-Weiss ging zu 100 Prozent in Ordnung. Heiner Backhaus hat der Mannschaft viel Leben eingehaucht. Wir haben heute schlecht gespielt, waren fahrig und befanden uns zu keiner Sekunde im Spiel. Koblenz hat uns sofort unter Druck gesetzt, und wir hatten keine Möglichkeit etwas dagegenzusetzen“, analysierte BSC-Trainer Alexander Siefert.
Die Gastgeber hatten wie schon beim 0:0 vor einer Woche gegen Pirmasens ein klares Chancenplus, der Gegner kam lediglich zweimal halbwegs gefährlich zum Abschluss, als Hasan Pepic mit einem Flachschuss das lange Eck verfehlte (28.) und Santiago Fischer an Baboucarr Gayé scheiterte (61.).
Viel mehr war im Bahlinger Strafraum los: Quentin Fouleys Freistoß klatschte an den Pfosten (18.), Danny Breitfelder scheiterte zweimal an Bahlingens starkem Schlussmann Marvin Geng (31., 39.), Nils Fischer grätschte in eine Flanke von Marko Stojanovic hinein und konnte nicht mehr kontrolliert abschließen (42.), und auch für Johannes Bender gab es kein Vorbeikommen an Geng (77.). Dann aber der erlösende Moment im Stadion Oberwerth: Lemmer brachte die Heimmannschaft in Führung, die drei Minuten später den Deckel auf die Partie hätte setzen müssen, als Henry Crosthwaite einen Abpraller aus der Nahdistanz nicht im Tor unterbrachte.
So blieb es bis zum Ende spannend, aber RWK brachte den Dreier über die Runden. „Ab den Monaten Oktober/November wird Fußball ein Kampfspiel mit Ball und ist kein Ballspiel mehr mit Kampf. Das hat die Mannschaft heute beherzigt. Wir haben uns viele Chancen herausgespielt, sind aber an unserem Manko der Chancenverwertung gescheitert und konnten so den Sack nicht zumachen“, sagte Heiner Backhaus zur Begegnung.
Koblenz: Gayé – Weidenbach, Fouley, Ghandour – Ekallé, Spang, Bender (88. Kovacevic), Stojanovic – N. Fischer (59. Lemmer), Breitfelder, Ceylan (70. Crosthwaite)
Bahlingen: Geng – Faller (85. Bektasi), Klein, Lokaj, Wehrle (85. Schmid) – Novakovic, Häringer, Torres (46. Falahen), Pepic – Köbele, S. Fischer (74. Alihoxha)
Schiedsrichter: Marius Ulbrich (Büdingen)
Zuschauer: 200
Tor: 1:0 Jakob Lemmer (81.)